Felipe (Juni 2003) Felipe - der Märchenprinz
von Ursula Jablonski
Felipe wurde im Mai 2003 von Tierschützern in Chania auf der Straße aufgelesen. Sein zerfetzter und enthäuteter Schwanz war bereits bis zum Rückgrat abgefault und der etwa 2-jährige Kater konnte sich nur noch taumelnd fortbewegen.
-> Mehr Photos im Felipe-Special

Mein Märchenprinz - so sieht er auf jeden Fall aus, mit seinem schneeweißen Fell und seinen hellblauen Augen! Aber erzählen wir die Geschichte von Anfang an.

Felipe (Juni 2003) Nachdem Pamina sich so gut bei mir eingelebt hatte, teilte ich Frau Thermann mit, dass ich auch mal wieder einen Notfall aufnehmen würde, falls sich etwas anböte. Fast zwei Jahre tat sich nichts. Dann erhielt ich eines Tages doch einen Anruf: Ein Kater sollte dringend ausgeflogen werden. Er war mit enthäutetem Schwanz auf der Straße gefunden worden. Die Wunde hatte sich bereits entzündet und die Tierärztin hatte sofort seinen Schwanz amputieren müssen. Außerdem knickten ihm beim Laufen die Hinterbeine weg und man vermutete einen "kleinen Dachschaden".

Ich war sofort einverstanden ihn bei mir aufzunehmen. Auf den ersten Besichtigungstermin in der "Quarantäne" war ich schon furchtbar gespannt, sollte der Kleine doch besonders hübsch und schmusig sein. Ich wurde nicht enttäuscht. Wie ein Engelchen lag er da in seinem Körbchen. Ich fand ihn wunderschön, auch wenn das Laufen etwas problematisch war und die frische Operationswunde leicht entzündet aussah.

Felipe (Mai 2003) Da Felipe sich schnell erholte, konnte ich ihn schon recht bald bei mir begrüßen. Auch er sollte zunächst im ersten Stock sein Domizil haben um sich einzugewöhnen. Und nun - welch Überraschung - verließ er seine Box und sprang auf mein kleines Arbeitszimmersofa! Von Gehproblemen oder Hirnschaden keine Spur mehr! Ich glaube, Felipe ist heute der schnellste von meinen Rackern.

Allerdings gab es zunächst noch ein paar Probleme, was das Abheilen der Wunde anbelangte. Die OP war nach Auskunft aus Kreta wohl recht schwierig gewesen, da so viel abgestorbenes Gewebe hatte entfernt werden müssen, dass kaum noch genug Haut zum Zusammennähen übrig blieb. Die Narbe reizte Felipe offensichtlich immer wieder daran zu lecken und zu beißen. Dadurch entzündete sie sich mit der Zeit, was natürlich vom Tierarzt behandelt werden mußte. Schließlich wurde die Narbe nochmals aufgeschnitten und neu vernäht, und Felipe bekam einen tollen Schutzkragen. Bis zum endgültigen Verheilen waren dann allerdings noch einige Tierarztbesuche nötig, zumal es Felipe mehrmals schaffte, sich trotz des Halskragens Fäden und Klammern auszureißen...

Felipe (Juli 2003) Wie dem auch sei, heute ist Felipe ein stattlicher Kater, der mit seiner großen Anhänglichkeit - wie natürlich meine anderen Samtpfoten auch - mein ganzes Herz gewonnen hat. Er folgt mir überall hin und hält sich im Haus immer in meiner Nähe auf. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Felipe ist ein ziemlicher Macho; meine beiden älteren Kater gehen ihm tunlichst aus dem Weg. Pamina allerdings hat sich ihm von Anfang an gestellt: sie ist eben eine ganz Tapfere!


Eine Ebene zurück Ursula Jablonski, September 2003


www.kretakatzen.de 22.05.2005 Top