Obwohl der Wirkstoff Milbemycinoxim prinzipiell genau wie die verwandten Stoffe Doramectin und Selamectin auch gegen Ektoparasiten (Flöhe, Milben, Zecken, Läuse, Fliegen, Haarlinge) wirkt, wird diese Wirkung beim Präparat Milbemax nicht angegeben. Ich vermute das liegt daran, daß bei der oralen Verabreichung dieser Wirkstoff kaum vom Körper aufgenommen wird (nur zu 5-10%, siehe Arzneimittel-Kompendium der Unversität Zürich) und daher die Konzentration im Gewebe zu gering ist. Das Mittel wirkt praktisch nur im Darm. Grundsätzlich ist die Langzeitwirkung bei Milbemycinoxim noch ausgeprägter als bei Doramectin/Selamectin (6-8 Wochen), bei diesem Präparat konnte ich aber keine Angaben dazu finden. Vielleicht entfällt sie hier, weil eine zu geringe Menge des Wirkstoffs in den Körper gelangt.

Milbemax ist in zwei verschiedenen Konzentrationen erhältlich, es gibt Tabletten für Kätzchen von 0,5-2 kg und Tabletten für Katzen von 2-8 kg. Nach neueren Untersuchungen wird für die Bekämpfung von Hakenwürmern und die Herzwurm-Prophylaxe eine Dosierung von 4mg Milbemycinoxim je kg Körpergewicht empfohlen, da 2mg/kg Körpergewicht (wie in Milbemax) wohl nicht immer ausreichend sind. Daher sollte die Tablettengröße besser nicht zu knapp bemessen werden. Der Vorteil von Milbemax im Vergleich zu Aniprazol/Vermis-Ex liegt vor allem darin, daß eine einmalige Gabe einer (kleinen) Tablette ausreicht, während die Fenbendazol-Präparate an 3 aufeinanderfolgenden Tagen verabreicht werden müssen (wobei übrigens auch 2 Tage Panacur/Fenbendazol + 1 Tag Aniprazol/Vermis-Ex ausreicht, da der Wirkstoff Praziquantel nur einmalig gegeben werden muß). Und wer kennt das nicht: Am ersten Tag läßt sich der Stubentiger noch mit einem Stück Leberwurst oder Vitaminpaste überlisten, aber am zweiten Tag kennt er den Trick schon und verzichtet dankend...

Außerdem sind auch bereits Resistenzen gegen Fenbendazol und verwandte Wirkstoffe (Benzimidazole) auf dem Vormarsch.