Einzeller sind Darm-Parasiten, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Die wichtigsten sind die Kokzidien und die Giardien, die beide hauptsächlich bei Jungtieren vorkommen und schwere, z.T. blutige Durchfälle auslösen können.

Da die Giardien ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen muß besonders bei Kretakatzen mit diesem Parasit gerechnet werden, wenn hartnäckige, dünnflüssige Durchfälle trotz Entwurmung mit einem Avermectin (Doramectin, Selamectin) anhalten. Dann sollte auf ein Fenbendazol-Präparat gewechselt werden. Die Dosierung entspricht der zur Entwurmung (50 mg/kg KGW), die Behandlungsdauer liegt aber höher. Der Hersteller des Präparats Panacur (Intervet) empfiehlt eine Intervall-Therapie mit 5 Tagen Behandlung, 3 Tagen Pause und nochmals 5 Tagen Behandlung. Wahlweise können Giardien auch mit Metronidazol (z.B. Clont) behandelt werden. Dieser Wirkstoff wird aber von vielen Katzen nicht gut vertragen, sie reagieren mit Speicheln, Erbrechen und Abgeschlagenheit. Es gibt in Deutschland zurzeit kein Metronidazol-haltiges Präparat, das für die Behandlung von Katzen zugelassen wäre.

Giardien-Infektionen sind bekannt dafür, daß sie sich hartnäckig festsetzen können, so daß wenige Tage nach jeder vermeintlich erfolgreichen Behandlung die Symptome zurückkehren. Dann sollte man daran denken, daß es sich um eine Faktoren-Krankheit handelt, die besonders Tiere mit geschwächtem Immunsystem (evt. durch eine zusätzliche Bakterien- oder Viren-Infektion) oder geschädigter Darmflora trifft. Hier helfen nur Maßnahmen zur Stärkung der Abwehrkräfte, leicht verdauliches Diätfutter (Durchfall-Diät vom Tierarzt, ich habe auch gute Erfahrungen mit Miamor sensible gemacht), Wiederaufbau der Darmflora durch entsprechende Präparate (z.B. Bird Bene Bac, Omniflora, Paidoflor, Vertinal-Pulver) und viel Geduld.

Kokzidien werden von den Wurm-Präparaten nicht erfaßt. Zur Bekämpfung kommen vor allem Sulfonamide in Frage, wobei sich die Anwendung über mehrere Tage erstrecken muß und die Wirkung nicht 100%-ig ist (früher z.B. mit Guanistrep-Paste, die es leider nicht mehr gibt). Besser wirksam ist das Mittel Appertex, das eigentlich für Tauben gedacht ist (Wirkstoff Clazuril). Es reicht eine einmalige Gabe, allerdings braucht man 1 Tablette je 500g Körpergewicht, d.h. für einen 6 kg-Kater sind 12 Tabletten nötig! Ich habe einmal einen ganzen Abend damit verbracht, meinen 6 Katzen insgesamt 59 Tabletten einzugeben...