Bandwürmer (Cestoden) werden grundsätzlich durch Zwischenwirte übertragen, in deren Muskel- oder Organ-Geweben sich die Larven als Finnen abkapseln. Der häufigste Bandwurm bei Kretakatzen ist der Kürbiskern-Bandwurm (Dipylidium caninum), der durch Flöhe übertragen wird. Er hat die Eigenschaft, daß er im reifen Stadium Bandwurmglieder abstößt, die selbständig aus dem After des befallenen Tieres kriechen und dort wie kleine, weiße Würmer (ca. 1 cm lang) krabbeln und zappeln. Aber so weit sollte man es nicht kommen lassen! Es dauert etwa 2-4 Wochen, bis sich aus den mit dem Floh aufgenommenen Finnen der Bandwurm entwickelt hat. Bei verflohten Tieren sollte deshalb immer etwa 2-3 Wochen nach der Flohbehandlung eine Bandwurmbehandlung durchgeführt werden.

In unseren Breiten ist der Taenia-Bandwurm (Taenia taenieformis) ungefähr genauso häufig, er wird durch Mäuse übertragen. Im Gegensatz zum Kürbiskern-Bandwurm hat er eine wesentlich längere Entwicklungsdauer von 5-10 Wochen. Die anderen Bandwurm-Arten sind eher selten.

Trotzdem muß der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) noch erwähnt werden, da er für den Menschen gefährlich (unter Umständen tödlich) werden kann. Er kann von der Katze auf den Menschen übertragen werden, wobei dieser dann den Zwischenwirt (die Maus) ersetzt. Nach Aufnahme der Eier bilden sich Finnen in verschiedenen inneren Organen, meist in der Leber, die auch operativ kaum noch zu entfernen sind und zu schweren Organstörungen bis hin zum Tod führen können. Nach neueren Untersuchungen aus dem Jahr 2002 ist der Kleine Fuchsbandwurm in Deutschland auf dem Vormarsch, sein Verbreitungsgebiet weitet sich aus und die Zahl der befallenen Tiere (Mäuse und Füchse) nimmt zu. (Weitere Informationen im BVET-Magazin 1/2001)