Kretakatzen
Ergebnisse der Umfrage zur Katzen-Ernährung (2) Barfer

Nach der Bestandsaufnahme im ersten Teil der Auswertung nun auch bei den Rohfutter-Anhängern die Frage nach den Meinungen und Wünschen:

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Meinungen und Bewertungen

Jede Eigenschaft war mit einer Gewichtung von 3 (sehr wichtig) bis 0 (völlig irrelevant) zu bewerten.

Durchschnittliche Gewichtung einzelner Qualitätsmerkmale von Katzenfutter
schmeckt der Katze 2,46
.
ohne Zucker 2,96
.
ohne chemische Zusätze 2,93
.
ohne tierische Nebenprodukte 2,12
.
wenig pflanzliche Bestandteile 2,61
.
pflegt die Zähne 2,64
.
sieht appetitlich aus und riecht gut 1,89
.
abgestimmt auf Alter/Haltungsform 1,18
.
bequem zu füttern 0,75
.
geringe Kotmenge mit wenig Geruch 2,39
.
aus biologischem Anbau 1,57
.
billig 0,79
.
Der Durchschnitt aus allen vergebenen Bewertungen lag bei 2,02.

Informationsstand und Interesse für verschiedene Futterarten
über Dosen- und Trockenfutter gut informiert 78,6%
.
über Rohfütterung noch nie nachgedacht 0,0%
an vegetarischem Futter interessiert 3,6%
'

Meinungen zur Rohfütterung bzw. selbst zusammengestellten Futterrationen
. % der Teilnehmer Katzen/Halter
Mangelerscheinungen befürchtet 21,4%
.
3,17
'
möchte keine toten Mäuse füttern 10,7%
.
3,33
'
hohes Infektionsrisiko 0,0%
ekelt sich vor rohem Fleisch/Innereien 10,7%
.
5,67
'
gesunde und vollwertige Ernährung 100,0%
>>>
3,56
'

Interesse für rohes Fertigfutter
. % der Teilnehmer Katzen/Halter
nein 10,7%
.
3,33
'
würde probieren / gelegentlich füttern 42,9%
.
3,17
'
möchte häufiger / regelmäßig füttern 46,4%
.
4,08
'

Die wesentlichen Unterschiede im Vergleich zu den Ergebnissen bei den "normalen" Katzenhaltern:
Während sich der gewöhnliche Katzenhalter dem Diktat seiner Katze beugt (Hauptsache es schmeckt), strebt der Barfer nach höheren Werten. Zuerst muß das Futter frei von Zucker und Chemie sein (beides fast gleichauf), an dritter Stelle folgt die Zahnpflege. Erst wenn er dann auch noch sichergestellt hat, daß das Futter einen geringen aber hochwertigen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen enthält, fängt er an fünfter Stelle an sich Gedanken über die Gaumenfreuden seiner Katze zu machen. Deutlich höher als der Normalverbraucher bewertet er außerdem die Kriterien "geringe Kotmenge" (ein Indiz für hochverdauliches Futter) sowie "biologische Erzeugung" (man kauft gezielt gesunde, hochwertige Rohstoffe). Abgeschlagen sind dagegen die Kriterien "bequem zu füttern" (der Barfer hat die Bequemlichkeit längst aufgegeben) und "abgestimmt auf Alter, Rasse oder Haltungsform" (eine Erfindung der Fertigfutter-Hersteller, um je Altersgruppe etc. nur die Mindestanforderungen abdecken zu müssen).
Erwartungsgemäß ist hier niemand zu finden ist, der noch nie über Rohfütterung nachgedacht hätte, und bei der Bewertung von Rohfutter sind sich alle einig, daß es gesünder und vollwertiger als Dosen- oder Trockenfutter ist. Trotzdem ist auch bei den Barfern ein nicht unerheblicher Teil unsicher in der Rationsgestaltung und befürchtet Mangelerscheinungen. Probleme mit toten Mäusen und Ekel vor rohem Fleisch treten zwar deutlich seltener auf als beim Durchschnitts-Katzenhalter, sind aber auch bei Barfern anzutreffen. Den Ausbruch von Infektionskrankheiten befürchtet dagegen niemand, bei diesem Kriterium machen sich der hohe Informationsstand der betroffenen Katzenhalter und vor allem auch ihre eigenen Erfahrungen am deutlichsten bemerkbar.
Beim Interessse für rohes Fertigfutter fällt vor allem die Übereinstimmung zwischen Barfern und "normalen" Katzenhaltern auf. Die prozentuale Aufteilung zwischen denen, die es kaufen und denen, die es nicht kaufen würden, ist nahezu gleich. Das liegt wohl daran, daß die Ablehnung eines solchen Futters bei beiden Gruppen die gleichen Gründe hat (das schließe ich aus den diesbezüglichen Kommentaren und Bemerkungen). Hier wurden vor allem Vorbehalte gegenüber Tiefkühlkost ("Die Tiefkühlkette könnte unterbrochen gewesen sein" - "In meinem Supermarkt steht die Tiefkühlkost manchmal stundenlang neben der Gefriertruhe") sowie ein allgemeines Mißtrauen bezüglich der Qualität von Fertigfutter ("Da weiß man dann wieder nicht, was alles drin ist." - "Nur wenn ich den Hersteller selbst kennen würde." - "Nur wenn es garantiert biologisch und aus einwandfreien Quellen wäre." etc.) zum Ausdruck gebracht. Der Unterschied besteht lediglich darin, daß erwartungsgemäß bei den gewöhnlichen Katzenhaltern die "Probierer" weit in der Überzahl sind, während bei den Barfern ein höherer Anteil bereit wäre, ein solches Futter häufiger oder regelmäßig in den Speiseplan mit aufzunehmen.


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www.kretakatzen.de 19.06.2004 Top